Schwarze Kirschblattläuse
Diese Blattlausart tritt sehr stark an Süßkirschen als schwarze Süßkirschblattlaus (Mycus pruniavium) aber auch an Sauerkirschen als schwarze Sauerkirschblattlaus (Mycus cerasi) auf. Das Schadbild zeigt sich an den jungen Blatttrieben. Hier sitzen die Blattläuse dicht gedrängt an Trieben und Blätter (sog. Blattnester), die Blätter rollen sich ( bei der Süßkirsche stärker) ein und die jungen Triebe verkümmern, bei einem sehr starken Befall sterben diese sogar ab. Bei der Sauerkirsche kann ein starker Befall zu einem vorzeitigen Reifwerden der Früchte führen, die jedoch nicht schmackhaft sind und in der Regel vorzeitig abgeworfen werden. Unterkulturen werden durch den „Honigtau“ der Blattläuse verschmutzt.
Als erste Maßnahme können die befallenen Triebe durch einen Schnitt entfernt werden. Als vorbeugende Maßnahme im nächsten Jahr, sollten die Triebe im zeitigen Frühjahr auf Blattlauseier untersucht werden. Für den Laien nicht ganz einfach, benötigt wird eine sehr starke Lupe, wer die Möglichkeit hat, kann auch mit Holzproben zum Pflanzenschutzamt gehen. Diese Eier legte das Blattlausweibchen im Herbst für das kommende Jahr ab. Eine Austriebsspritzung, kurz vor dem Austrieb, unterdrückt einen wiederholten starken Befall. Jedoch sind Austriebsspritzungen nicht unbedenklich, da sie auch Nützlinge mit vernichten.
Oft ist es jedoch auch so, dass in einem starken Blattlausjahr gerade auch sehr viele Nützlinge vorhanden sind, so trifft man oft sehr viele Marienkäfer in unmittelbarer Nähe der Blattläuse an. Der Marienkäfer benötigt vor einer eigenen Eiablage einen sogenannten Reifefraß, d. h. nur bei einer ausreichenden Menge an vertilgten Blattläusen wird der Marienkäfer auch in der unmittelbaren Nähe der Blattlauskolonie seine Eier ablegen. Aus diesen Eiern ca. 20 – 30 Stück schlüpfen Marienkäferlarven und diese fressen während ihres Entwicklungsstadium zum Käfer mehr als 500 Blattläuse.