Workshop Gartenlust statt Gartenlast

Gartenlust statt Gartenlast

Ein Resümee:

Damit die Gartenlust  nicht zur Gartenlast  wird, boten wir am 29.April 2017 von 9°° bis 16°° Uhr einen Workshop an, der dazu dienen sollte, eine Balance zwischen der notwendigen Gartenarbeit und Gartengestaltung, sowie der gewünschten Entspannung und Selbstverwirklichung für den jüngeren und älteren Gartenfreunden zu vermitteln.

Auszugsweise hier nochmals die einzelnen Themen des Workshops:

Mit dem 1.Workshop-Thema „Erlebnisgärten für Generationen“ stellte die Referentin Brigitte Kleinod familienfreundliche Gartengestaltung für Jung und Alt vor:

Unter dem Motto:

Gut geplant ist halb gebaut – und alle dürfen ihre Wünsche äußern!

Wurden an Hand von verschiedenen Beispielen, Planungsideen für die Gestaltung eines Kleingartens vorgestellt.

Eine Planungsidee ist es den „Traumgarten“ maßstabgerecht in einem Modell mit allen Familienangehörigen zu  gestalten.

Dazu können z. B. verschiedene farbige Ausschnitte aus Gartenzeitungen dienen, mit diesen eine Kollage erstellt wird, denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.

Kollage erstellt mit Bildern aus einer Gartenzeitung

 

 

 

 

 

 

 

 

Die besten Ideen können auch beim Gestalten eines Modells kommen, z. B. mit farbiger Knete oder ähnlichen Materialien, auch Naturmaterialien, besonders Kinder sind für diese Art der Gartenplanung zu begeistern.

Modell des „Traum“-Kleingartens

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Gestaltung (Entwurf) sollten alle Wünsche sortiert und sinnvoll im Garten platziert und berücksichtigt werden. Auch ist zu beachten, dass Ältere mehr Erfahrung und andere Bedürfnisse und Wünsche als die Jungen haben.

In der Planung zur Gartengestaltung sollte u. a. folgendes eingehen bzw. berücksichtigt werden:

  • Mehrfachnutzung (z.B. überdachter Platz zum Spielen, Essen, etc.)
  • Tageszeiten (wer braucht was zu welcher Tageszeit?)
  • Himmelsrichtung und Sonnenstand, Schattenwurf u.a. beachten (s.o.)
  • Jahreszeiten berücksichtigen (s.o., Urlaubsplanung…)
  • Bedürfnisse ändern sich mit dem Alter, bei Kindern geht das sehr schnell!
  • Vorausschauend planen und nachhaltig bauen und pflanzen (Kinder und Pflanzen wachsen ziemlich schnell)
  • Wer pflegt welche Gartenteile und mit welchem Gerät?

Zu jedem Gartenplan gehören Legenden und Listen (Zeitplan, Material, Pflanzen, Kosten)

  • Was macht man sinnvollerweise zuerst? (im Boden beginnend)
  • Was baue und pflanze ich wann? (Jahreszeiten beachten!)
  • Was brauche ich dazu?(Material-Listen, Kosten)
  • Welches Material ist vorhanden, was kann man wiederverwenden?
  • Wie kann ich vermeiden, z.B. Aushub zweimal schaufeln zu müssen?
  • Wer kann mir wann helfen?
  • Wie kommen Maschinen in den Garten?
  • Wie und wo lässt sich Material am besten lagern?

Achtung, Fehler vermeiden z. B.:

  • Trittplatten im Rasen sind Stolperfallen (Ältere haben kleinere Schrittgrößen!)
  • Lose Kabel sind gefährlich – Stolperfallen – Außensteckdosen für Strom richtig platzieren!
  • Zu schmale Wege sind unpraktisch – Breite der Schubkarre beachten!
  • Beete über Wegniveau können weder gemulcht noch gegossen werden
  • Nackter Boden lädt Unkraut ein und trocknet schnell aus
  • Rasen ohne Mähkante ist sehr pflegeintensiv

 

Im 2.Workshop-Thema wurde die Gestaltung von Hochbeeten – richtig bauen, füllen und bepflanzen – vermittelt.

Hochbeet im Rohbau

Hochbeet mit Folie ausgekleidet

Hochbeet fertig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dazu wurden Fragen, die sich vor dem Hochbeetbau bzw. -kauf stellen, beantworten, so z. B.:

Für wen soll das Hochbeet sein?

– Alter – Körperhöhe – Armlänge

Aus welche Materialien soll das Hochbeet erstellt/gebaut werden?

– Stein – Beton – Kunststoff – Holz (welche Folien können gegen Verrottung schützen?)

Welche Füllung ist geeignet und steht zur Verfügung oder muss beschafft werden?

– Kies-Drainage – Erde – Kompost – Pflanzenabfälle (Holz-/Strauchschnitt) 

Welche Anbaumethoden bevorzuge ich?

– Mischkultur – Fruchtwechsel – Dauerkulturen – Einjährige

Welche Kulturen will ich anbauen?

Nur Einjährige – Kräuter – Salate – Blattgemüse – Fruchtgemüse – Blumen

Auch Mehrjährige – Küchenkräuter – Mediterrane „Kräuter“ – Erdbeeren – Stauden

Wintersalate und -gemüse

– Feldsalat – Rosenkohl – ……

 

Das 3. Workshop-Thema befasste sich mit der ergonomischen und rückengerechten Gartenarbeit.

Dazu wurden im Vergleich geeignete aber ach weniger geeignete, Gartengeräten und Hilfsmitteln z. B. Gießkannen, Sackkarren, Gartenscheren, Spaten und Schaufeln, Hocker und Sitzkissen u. v. m. vorgestellt.

Hilfsmittel für die Gartenarbeit

Gartengeräte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Anschluss an den Vorträgen des Workshops, erfolgte eine Verteilung der Teilnehmer  zu den behandelten Workshop-Themen. Hier konnten die Teilnehmer das Vermittelte, (projektbezogen in drei Gruppen, wechsel nach 30 Minuten) nochmals theoretisch, an Hand von Frage- und Antwortbögen aber auch durch Besichtigungen von Teilnehmergärten (Muster-Hochbeete) und praktischen Übungen vertiefen.

Besichtigung von bestehenden Hochbeeten in Teilnehmergärten.

Übungen mit geeigneten Gartengeräten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Übungen mit Hilfsmitteln

Übungen für die rückenschonende Gartenarbeit mit dem Physiotherapeuten „Ali“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie wünschen und hoffen, dass die Gartenfreunde aus diesem Workshop „Gartenlust statt Gartenlast“ interessantes und viele neue Anregungen für die Gestaltung ihres Kleingartens mitnehmen konnten und bedanken uns für die rege Teilnahme.

 

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Und nicht zuletzt sollte sich jeder ausreichend Entspannung

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nach der Arbeit gönnen und sein Tagwerk genießen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder vom Workshop

Bilder zur rückenfreundliche Gartenarbeit

 

Ein Dank auch an die Referendarin Brigitte Kleinod sowie dem Physiotherapeuten und Gartenfreund „Ali“!

Die Referentin:

kleinodBrigitte Kleinod

ist Diplom-Biologin, Gartenberaterin und Autorin zahlreicher Gartenbücher.

Seit über 20 Jahren berät sie Gartenbesitzer, plant Gärten und veröffentlicht Fachartikel. Darüber hinaus hält sie Vorträge, Kurse und Seminare zu verschiedenen Gartenthemen.

Ihr eigener großer Garten dient ihr zum Experimentieren, z. B. für die seniorengerechte und rückenfreundliche Gartengestaltung mit Hochbeeten und ergonomischen Werkzeugen. 

Ihr Anliegen sind („Klein“)Gärten, die möglichst gut zu ihren Besitzern, ihren Träumen und Wünschen, Hobbys und Möglichkeiten passen. Als Biologin sind ihr naturnahe Gärten mit heimischen Pflanzen und Tieren ein Anliegen.

 

Kleingartenkolonie Grüne Aue e.V.

Kleingartenkolonie Grüne Aue e.V.