Der Pflaumenwickler ist ein bedeutender Schädling an Zwetschen, Pflaumen, Mirabellen und Renekloden. Der Pflaumenwickler tritt in zwei Generationen auf. Wie der Apfelwickler überwintert der Schädling als ausgewachsene Larve versteckt am Stamm oder im Boden. Nach einer kurzen Puppenruhe im Frühjahr beginnt der Falterflug in der Regel im Mai. Aus den einzeln abgelegten Eiern schlüpfen die Larven und bohren – Bild 1 – (Made Bild 2) sich in die noch kleinen Früchte. Diese verfärben sich bläulich und fallen meist ab. Die ausgewachsenen Raupen verlassen die Früchte – 1.Generation -, um sich wiederum in Ritzen zu verpuppen. Die ab Juli fliegenden Falter legen ihre Eier an die reifenden Früchte. Die nun heranwachsende 2.Generation verursacht mit ihren Larven große Schäden (u. a. Fruchtmonilia) an den reifen Früchten.
Möglichkeiten zur Bekämpfung des Pflaumenwicklers
Der vom Pflanzenschutzamt Berlin durchgeführte Warndienst gibt die Termine bekannt, zu denen geeignete Gegenmaßnahmen erfolgen können. Diese liegen meist Anfang Juli. Mit Hilfe von Pheromonfallen ist es auch für den Kleingärtner möglich, unter Berücksichtigung der darin gefangenen Menge männlicher Falter und der Einbeziehung der Abendtemperaturen (>15°C) einen dem Optimum angenäherten Bekämpfungstermin zu ermitteln. Dieser liegt grob geschätzt etwa 12 – 14 Tage nach dem in der
Pheromonfalle festgestellten Flughöhepunkt. – Als sehr nützlich hat sich ein kombinierte Einsatz von Erzwespen der Arten Trichogramma dendrolimi und cacoeciae als biologisches Bekämpfungsverfahren erwiesen.
Die Eiparasitoide werden in Rähmchen geliefert mit insgesamt etwa 3000 parasitierten Getreidemotteneiern. Diese „TrichoKarten“ dürfen nicht geöffnet und nicht in die volle Sonne gehängt werden; auch ist zu vermeiden, Ohrwürmern in der Umgebung Unterschlupfmöglichkeiten anzubieten. Einsatztermine sollten mit dem Pflanzenschutzdienst abgestimmt werden, weil die Freilassungen in Abhängigkeit von den Eiablagen des Pflaumenwicklers erfolgen müssen.