Die bekanntesten Pflanzenläuse (Sternorrhyncha) sind die Blattläuse. Es gibt über 800 Arten. Die meisten von ihnen sind auf bestimmte Wirtspflanzen spezialisiert. Blattläuse sind sog. Phloemsauger 1 und scheiden Honigtau aus. Auf diesen siedeln sich bei hoher Luftfeuchtigkeit Rußtaupilze an, die Blätter und Früchte mit einen
schwarzem Belag verschmutzen. Zudem werden durch den Honigtau Ameisen 2 angelockt. Große Schäden entstehen jedoch auch durch die Übertragung von Krankheitserregern ~ besonders Viren ~ beim saugen. Da im Sommer bis zu 16 Blattlausgenerationen auftreten können, wird ihr Lebensraum schnell knapp. Es entwickeln sich daher neben den ungeflügelten auch geflügelte Blattläuse, die zu den Pflanzen fliegen. Viele Arten von Blattläusen vollziehen alljährlich einen Wirtswechsel. So leben im Sommer die meisten von ihnen auf krautige Pflanzen. Dort findet die eigentliche Massenvermehrung statt. Im Herbst fliegen einige Läuse zu den Winterwirten, meist Gehölze. Dort bringen sie Geschlechtstiere zur Welt. Die Weiblichen legen nach der Paarung Eier ab, die überwintern. Im Frühjahr schlüpfen daraus die „Stammmütter“. Deren Nachkommen leben zunächst einige Generationen auf dem Winterwirt. Irgend wann entwickeln sich, wieder geflügelte Läuse, von denen die Sommerwirte, besiedelt werden.
1 Phloemsaft:
Dieser Saft befindet sich in den Leitbündeln (Phloem-Siebröhrenleitung) der Pflanze und besteht, außer aus Wasser, zum größten Teil aus Zucker und hat nur einen geringen Proteingehalt. Um ihren Proteinbedarf zu decken, müssen Phloemsauger deshalb große Mengen von Phloemsaft aufnehmen. Der überschüssige Zucker wird in vielen Fällen als Honigtau ausgeschieden .
Aber es gibt auch Ausnahmen, so gehört die Reb- und Blutlaus nicht zu den Phloemsauger, diese saugen nämlich die Zellen der Pflanze aus und geben folglich keinen Honigtau ab.
2 Ameisen:
Sie ernähren sich vom Honigtau, daher beschützen sie die Blattläuse und transportieren sie auch zu neuen Wirtspflanzen.
Die Schlupfwespen der Gattung Aphidius sind dunkel, 2-4 mm groß und haben eine deutliche Wespentaille.
Es sind bedeutende Blattlausgegenspieler in der Natur.
Mit dem Legestachel injiziert die weibliche Aphidius je ein Ei in bis zu 500 Blattläusen.
Schon wenige Tage nach der Parasitierung sind die Blattläuse „mumifiziert“. Sie werden blasig-aufgetrieben und die Haut wird bronzefarben, trocken und hart. Aus dem Ei entsteht eine Larve, sie zehrt ihren Wirt innerhalb weniger Tagen von innen aus. Etwa eine Woche nach der Eiablage wird die Larve zur Mumie. Darin verpuppt sich die Aphidius-Larve und insgesamt 2 Wochen nach der Eiablage verlässt die Imago* den Wirt in dem sie eine kreisrunde Öffnung in die leere Blattlaushaut schneidet. * Bezeichnung für das erwachsende (adulte) fortpflanzungsfähige Insekt nach der Verwandlung.
Auch der Marienkäfer gehört zu den Nützlingen, denn er frißt täglich bis zu 150 Blattläuse. Marienkäfer (hier abgebildet der 7-Punkt-Marienkäfer) werden etwa ein Jahr alt.
Grundsätzlich sollte bevor es zu einer Bekämpfungsmaßnahme von Pflanzenläusen mit chemischen Mitteln kommt, beobachtet werden ob nicht bereits natürliche Gegenspieler – Marienkäfer, Florfliege, Schwebfliege u.v.m. vorhanden sind, diese benötigen aber auch oft einen sog. „Reifungsfraß“ um wie beim Marienkäfer genügend Eier in die Blattlauskolonien abzulegen.
Eine zu frühe Bekämpfung führt auch dazu, dass natürliche Gegenspieler keine Nahrung finden und somit deren Ausbreitung genauso beeinträchtigt wird.
Im Frühjahr und im Sommer legen die Weibchen ihre gelblichen Eier in der Nähe von Blattlauskolonien, damit die später ausschlüpfenden Larven genügend Futter vorfinden.
Nach etwa 18 Tagen hat die Larve ca. 600 Blattläuse verspeist und verpuppt sich.