Kleingartenkolonie Grüne Aue e.V.

Monilia Spitzendürre – monilia laxa – monilia fructigena

Monilia_Spitzendürre

Sauerkirsche Bild 1

Monilia_Spitzendürre

Süßkirschen Bild 2

Einer der wichtigsten Pilzerkrankungen an der Schattenmorelle (Sauerkirsche Bild 1) aber auch an Süßkirschen Bild 2, ist die sog. Monilia-Spitzendürre.
Der kommende Befall zeigt sich im Frühjahr schon meist – als sog. Zeigerpflanze – an der Forsythien und den Mandelbaum ab, da diese vor der Sauerkirsche blühen und sich die Pilzsporen bereits an diesen Pflanzen zu schaffen machen. Spätestens jetzt muss der weitere Klimaverlauf beobachten werden, folgt eine feuchtkühle Witterung, ist mit einem keimen der Pilzsporen – monilia laxa – auch auf der Sauerkirsche (Schattenmorellen) zu rechnen . Eine Ausnahme machte das Frühjahr 2000, innerhalb von einer Woche (ab Ostersonntag) blühte die Sauerkirsche (zumindest im Süden Berlin´s) bei Temperaturen um 20° C auf und ab, ohne das es auch zwischenzeitlich zu bedeutsamen Regenfall gekommen war, so dass die sicherlich vorhandenen Pilzsporen nicht keimen konnten. Die bis zu 14 Tage vorher geblühten Mandelröschen und teilweise auch Aprikosenbäume hatten aufgrund der ganz anderen Wetterlage (feucht und kalt) dieses Glück nicht und zeigten die entsprechenden Auswirkungen des Befalls.

Bei der Monilia – Pilzerkrankung unterscheidet man zwei verschiedene Arten, wobei beide Erkrankungen von zwei nah verwandten Pilzarten hervorgerufen werden.

FruchtfäuleEs gibt die Monilia- Fruchtfäule (Monilia fructigena lat. Bezeichnung)

Die Fruchtfäule befällt Apfel, Birne, Pflaumen, Pfirsichen, Aprikosen und Kirschen. Nur beschädigte Früchte, die z. B. durch Hagel, durch Vögel und Insekten verletzt wurden, werden von dem Pilz befallen. Fäulnis und Schimmelpolster entstehen, die Früchte faulen durch, fallen ab oder bleiben als Mumien in den Bäumen hängen. Bei der Frucht- Monilia hilft nur das Aufsammeln bzw. Abpflücken und Vernichten der befallenen Früchte, weil der Pilz überwintert und im nächsten Jahr wieder zur Infektion führen würde. Früchte nur gut abgedeckt auf den Kompost geben, besser im Garten vergraben..

Monilia_SpitzendürreDer zweiten genannten Pilzerkrankung, der Monilia- Spitzendürre wird jedoch größere Bedeutung beigemessen. Kühle und feuchte Frühjahre haben auch bei uns im Berliner Raum seit 1994 verstärkt die Monilia – Spitzendürrean Sauerkirschen beschert. Die Monilia- Spitzendürre befällt in erster Linie Sauerkirschen vor allem die Schattenmorelle aber auch Süßkirschen, Apfel, Aprikosen und Pfirsiche – die letzt genannten bei einem hohen Infektionsdruck z.B. im Jahr 2002. Von den Ziersträuchern wird das Mandelbäumchen und auch die Forsythien befallen.

Während oder kurz nach der Blüte welken bei der Sauerkirsche, die Neutriebe – siehe Bild 4 – und werden im Anschluss dürr und mumifizieren. An den Übergangsstellen vom gesunden zum erkranktem Holz tritt ein starker Gummifluss als sog. Abstoßreaktion auf.

Eine vorbeugende Bekämpfung  ist nur möglich, in dem die welkenden oder/und schon abgestorbenen Triebspitzen als Infektionsherde regelmäßig ausgeschnitten werden.
Befallene Zweigpartie der Sauerkirsche sollen mindestens 20 cm tief bis ins gesunde Holz heraus geschnitten und aus dem Garten zu entfernt werden. Auch hier ist ein vergraben möglich.
Auch sollte für eine lichte Baumkrone durch geeignete Schnittmaßnahmen gesorgt werden, damit bei Regenfällen eine schnelle Abtrocknung der Krone ermöglicht wird.

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