Der Kompost ( lat. compositus = Zusammengesetztes )
Warum kompostieren?
Da der Humusgehalt im Boden durch Ernte und biologischen Abbauprozesse ständig abnimmt, ist es das Ziel über den Kompost Pflanzennährstoffe in den Naturkreislauf zurück zu führen. Kompost ist der älteste und natürlichste Bodenverbesserer und Dünger, den wir kennen. Da er aus den organischen Reststoffen des Gartens hergestellt wird, stellt er einen wesentlichen Beitrag zur Gesunderhaltung des Bodens und zur Ernährung der Pflanzen dar.
Der Boden ist kein totes Gestein, sondern ein belebtes System aus Mineralien und Humus. Humus ist ein Teil der organischen Substanz im Boden. Er ist Träger und Förderer der Bodenfruchtbarkeit. Er ist es, der den Bodenlebewesen ihre Lebensgrundlage gibt, die Wasseraufnahmefähigkeit bestimmt, eine lockere Struktur des Bodens bewirkt und damit überhaupt erst Pflanzenwachstum ermöglicht. Durch Kompostanwendung wird die organische Substanz des Bodens ergänzt.
Was kann Kompostiert werden?
Grundsätzlich kann was im Garten an organische Abfälle ( z.B. abgeblühte Pflanzenteile, Rasenschnitt, Wurzelballen, Laub, Hecken- und Baumschnitt etc. ) anfällt kompostiert werden. Nicht kompostiert werden sollten kranke Pflanzenteile ( z.B. Kohlhernie befallende Pflanzenteile) oder Unkräuter (z.B. Quecke), da diese nur bei Rottetemperaturen von mehr als 55°C hinreichend abgetötet werden, weil i.d.R. diese Hohen Temperaturen über einen längeren Zeitraum bei der Eigenkompostierung nicht erreicht werden. Birnenblätter die mit den Sporen des Birnengitterrost infiziert sind oder Monilia befallende Pflanzenteile hingegen können kompostiert werden, da diese Pilzsporen im Kompost ohne ihre Wirtspflanzen nicht überleben, jedoch sollten diese Pflanzenteile gut überdeckt werden. Rasenschnitt verrottet sehr schwer und sollte nicht in dicken Lagen (über 5 cm) eingebracht werden. Grundsätzlich gilt: Grünes wird vorzugsweise mit Strohigem gemischt, Nasses mit Trockenem, Frisches mit Altem, Faseriges mit Matschigem. Auf diese Weise werden ungünstige Eigenschaften der Einzelstoffe ausgeglichen und eine gute Voraussetzung für die Kompostierung geschaffen. Große Pflanzenteile sollten vorher entsprechend zerkleinert werden ( 5cm ) Eine Hilfe dabei kann ein Häcksler oder Schredder sein.
Speisereste sollten im Garten grundsätzlich nicht kompostiert werden! (Rattenbefall)
Der Kompostierungsprozess
Dieser Prozess wird auch Rotte genannt und bezeichnet den Abbau und Umbau der organischen Substanzen. Diese Umsetzprozesse werden vorwiegend von Kleinstlebewesen sog. Mikroorganismen vollzogen. Dieses funktioniert nur wenn diese Lebewesen auf einem Wasserfilm auf die Nährstoffe zuschwimmen und diese berühren können, daher darf der Kompost nicht austrocknen, er darf aber auch nicht zu nass oder zu fest gepresst sein, weil die Mikroorganismen sonst keine Luft zu Atmen bekommen.
Sind Hilfsmittel notwendig?
Für die Kompostierung wird eine Vielzahl von Hilfsmitteln angeboten, die den Rotteprozess in Gang bringen bzw. beschleunigen oder auch verbessern sollen. In der Regel sind keine Hilfsmittel notwendig, denn ungünstige Rottebedingungen können auch solche Hilfsmittel nicht ausgleichen. Vorteilhaft kann es sein bei einer Neuanlage eines Komposters ca. 10 Liter reifen Kompostes einzubringen, da diese bereits die Mikroorganismen für den Rottebeginn enthalten und das zu kompostierende Material so zu sagen angeimpft wird. Fehlt entsprechendes Material, reicht auch normale Gartenerde.