Wichtiger Termin im Juni:
Die Bekämpfung von Apfelwickler beginnt mit dem Auftreten der 1. Generation Ende Mai/Anfang Juni.
Wer dieses biologisch mittels Trichogramma tun möchte, sollte sich nun mit einem Nützlings-Lieferant rechtzeitig in Verbindung setzen.
Allgemeines:
Nach der Schafskälte Anfang Juni hält endlich der Frühsommer Einzug. Kurz nach der Sonnwendfeier (21.06.) folgt ein wichtiger Termin, an dem sich so manche Regel für Gärtner und Kräutersammler orientiert: Johanni der 24.06. Das Johanniskraut darf erst ab diesem Datum geerntet werden. Rhabarber und Spargel wiederum sollten bis dahin abgeerntet werden. In Frühbeeten und Gewächshäuser muss wieder schattiert und belüftet werden sowie in allen Bereichen für regelmäßige Bewässerung gesorgt werden, falls der Regen nicht sein übriges dazutut. Das Leben am Teich beginnt wieder. Ein flaches Brett, das vom Wasser auf das Ufer ragt, rettet hineingefallene Tiere vor dem Ertrinken. Blattläuse befallen bevorzugt geschwächte oder neu austreibende Pflanzen. Trotzdem kann man sich in vielen Fällen auf das natürliche Gleichgewicht verlassen, denn bei starkem Befall finden sich bald ebenso viele Gegenspieler ein, die die Blattläuse auffressen, z.B. Marienkäfer.
Im Gemüsegarten
Optimale Pflanzzeiten sind jetzt für Grünkohl und Rosenkohl. Nachträgliche Pflanzungen von Tomaten, Paprika und anderem Fruchtgemüse sind noch möglich. Gurken und Zucchini können bei Bedarf noch nachgesät werden. Vorgezogene Pflänzchen von Salaten, Kohlrabi, Brokkoli und Blumenkohl können gesetzt werden. Bei Tomaten regelmäßig die Achseltriebe ausgeizen und Stützen anbringen. Wenn Tomaten ungeschützt im Freien stehen, kann oft eine anhaltend feucht- warme Witterung einen Strich durch die Ernterechnung machen. Unter solchen Bedingungen werden die Pflanzen nämlich von der Krautfäule befallen. Gesunde Früchte lassen sich überwiegend im Gewächshaus, unter hochgestellten Frühbeetfenstern oder unter einem Regenschutz erzielen. Wenn man beim Blumenkohl einige Blätter einknickt, sobald sich die Blume bildet, bleibt sie unter diesem Lichtschutz reiner weiß. Starkzehrer oder nährstoffbedürftige Kulturen wie Tomaten, Kohl, Paprika und Gurken kann man eine Kopfdüngung verabreichen, es genügt ein organischer Dünger wie Hornspähne oder sogar eine Brennnesseljauche. Eine ähnliche Wirkung hat eine Brennnesselmulchschicht (aber keine samentragenden!) Ende Juni werden die ersten Bohnen reif. Wenn man 2x in der Woche pflückt, setzen die Pflanzen immer neue Knospen an und die Erntezeit wird dadurch verlängert. Schnittlauch kann man noch pflanzen, er sollte möglichst regelmäßig geerntet werden, auch Röhren mit Blüten lassen sich verzehren. Die meisten anderen Kräuter sollte man zurückschneiden, bevor sich Blüten bilden Bei den meisten Küchenkräutern wie Petersilie, Oregano, Estragon, Basilikum, Thymian und Salbei dürfen die Triebspitzen laufend für den Frischverbrauch geerntet werden, dadurch wird dir Verzweigung angeregt.
Im Obstgarten
Es empfiehlt sich grundsätzlich Erdbeeren mit Stroh zu mulchen. Dadurch bleibt auch mehr Feuchtigkeit im Boden erhalten. Eine solche Unterlage verhindert auch eine Verschmutzung der Früchte sowie der Pilzkrankheiten (Grauschimmel). Etwa ab Monatsmitte werden die frühen Sorten reif. Unerwünschte Ausläufer sind zu entfernen. Die frühesten Süßkirschen reifen jetzt aus. Man erntet sie mit Stiel, damit sie nicht soviel Saft verlieren. Sauerkirschen dagegen erntet man ohne Stiel, damit die Austriebsknospen an der Stielbasis nicht geschädigt werden. Kirschfruchtfliegen kann man bei zu erwartendem Befall mit gelben Leimtafeln abfangen. Der Junifruchtfall ist ein natürlicher Ausdünnungsvorgang, also kein Grund zur Sorge. Er ist eine ganz natürliche Erscheinung und kein Zeichen einer Krankheit! Dieser Vorgang führt zwar zu weniger, dafür aber größeren Früchten. Der Baum trennt sich von allen Früchten, die er ohnehin nicht ausreichend ernähren könnte. Geschieht dies nicht in ausreichendem Maße, so lässt sich die Wirkung durch Schütteln nachahmen oder nur die zwei größten Früchte je Fruchtstand werden am Baum belassen.
Nach dem Johannistag um den ~ 24.06 sollten die Obstbäume auf sog. Wassertriebe untersucht und entfernt werden. Diese Triebe – sie sind noch nicht verholzt – werden an der Basis heraus gerissen – nicht schneiden! Dadurch wird ein Neuaustrieb vermieden!
Im Ziergarten
Viele Stauden lassen sich nach der Blüte gut teilen. Empfindliche hohe Stauden bindet man rechtzeitig an. Rittersporn kann man radikal zurückschneiden, damit er vielleicht im Spätsommer noch einmal blüht. Um dies zu fördern, kann man einen Dünger verabreichen. Bei den Prachtstauden werden nur die verwelkten Blüten weggeschnitten. Die meist reich gefüllten Samenstände der Wildstauden dienen den Tieren als Nahrungsvorrat, deshalb sollen sie nicht beschnitten werden. Mindestens alle 2 Jahre gräbt man die Zwiebeln von Tulpen und Narzissen aus, um sie zu säubern und bis zur Neupflanzung im September kühl zu lagern. Kälteempfindliche Sommerblumen pflanzt man am besten erst nach der Schafskälte. Beste Pflanzzeit ist jetzt für alle Wasser- und Sumpfpflanzen am Gartenteich.